Internationalisierung des Kapitalismus
Der Ausgangspunkt der anfangs vorgesehenen, in erster Linie empirischen Studie, ist das Interesse an der Erforschung der Expansion des Kapitalismus nach Kroatien und in diesem Zusammenhang insbesondere, die Untersuchung der ideologischen Strukturen im Kontext der Staatlichkeitstransformationen. Dieses Forschungsinteresse wurde primär wegen der Besonderheiten des Empiriefalles und des eigenen Interesses ergänzt und teilweise geändert. Es wurde zunächst darüber nachgedacht, was die theoretische Apparatur grundsätzlich können soll. Der theoretische Rahmen der Untersuchung wurde demnach an den Schnittstellen der Internationalen Beziehungen und der Staatstheorie gesucht, wobei als gleich relevante theoretische Ausgangspunkte ein kritischer Ideologiebegriff, sowie Kapitalismuskritik fungieren sollen. Vor diesem Hintergrund wurde als theoretische Basis der Untersuchung die Diskussion über die Internationalisierung des Kapitalismus von Nicos Poulantzas genommen. Als Hilfsmittel dienten sowohl die Darstellungen und Erläuterungen der relevanten Diskussionen von AutorInnen wie Marx, Lenin, Luxemburg, Gramsci und Althusser, deren Einsichten Poulantzas selbst übernommen/modifiziert hat als auch die Darstellungen und (Selbst)Erläuterungen der Einsichten von Poulantzas aus seinen anderen Arbeiten, die mir für das Verstehen der Internationalisierung des Kapitalismus notwendig erschienen sind. Außerdem wurden andere AutorInnen konsultiert und in die theoretischen Grundlagen der beabsichtigten Empiriestudie „eingebaut“. Nämlich immer dann, wenn mir die Denkweise von Poulantzas in bestimmten Segmenten, sowohl vor dem Hintergrund der Ziele der Empiriestudie als auch der Merkmale der Empirie, problematisch/modifizierungs- bzw. erweiterungsbedürftig vorkam. Die unternommene Modifikationen/Erweiterungen der Begriffsapparatur basieren dabei nicht nur auf Einsichten anderer AutorInnen, sondern gehen auch aus der Empirie hervor. In diesem Sinne wurde ein Teil der Modifikationen der Einsichten des Poulantzas von der sowohl diachronen als auch synchronen Empirie Jugoslawiens/Kroatiens extrapoliert bzw. auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus theoretisiert. Außerdem wurden die Modifikationen auf der Basis der separat reflektierten Dialektik als Forschungsmethode entwickelt. Zuvor war es aber notwendig, die Eckpfeiler der Interpretation, d.h. der einzelnen Begrifflichkeiten der Dialektik zu klären. Die Ergebnisse dieser Vorgangsweise sind Skizzen der einzelnen dialektischen Begriffe bzw. Fragmente der Interpretationseckpfeiler: Historizität, Widersprüchlichkeit und Totalität des Phänomens.
Year of publication: |
2009
|
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Authors: | Paic, Hrvoje |
Subject: | Politische Theorie |
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